05.07.2005

Nachlese Klagenfurt

Verl (ak). Die Schlacht am Wörthersee ist geschlagen und unsere Eisenmänner sind mittlerweile etwas erschöpft aber dafür unversehrt in die heimatlichen Gefilde zurückgekehrt. Nach dem gelungen Raceupdate von Daniel ist es an der Zeit, das schöne Event im Kärntner Land noch einmal zu beleuchten und bereits einen kleinen Blick in die IRONMAN Kristallkugel zu werfen.Wie bereits berichtet, haben sich Bruno Ganzer, Reinhard Beckhoff, Wolfgang Ermeling und Andreas Koptik nach Klagenfurt aufgemacht, um die lange Liste in der IRONMAN Hall of Fame beim Tri-Sport-Team Verl etwas zu erweitern. Athleten alleine machen allerdings noch lange keinen guten Wettkampf. Also musste Verstärkung in Form von Berk und seiner Freundin Petra, Corinna und dem Präsidenten Thorsten höchstpersönlich her. Mit Ulrich Christmann und Sabine Schumacher von Tri Speed Marienfeld waren wir dann insgesamt eine gesellige und komplette Gruppe. In den Tagen vor dem Race war es eigentlich wie immer. Überall trainierten die ganz verstrahlten noch die letzten 100 Kilometer nach, die irgendwo noch fehlen mussten. Diejenigen, die sich im Zaum halten konnten und nicht trainieren waren , hatten mit dem Vorwettkampfstress zu kämpfen. Der eine quasselte wie ein Wasserfall; der andere sagt fast gar nichts mehr. Egal, alle waren offensichtlich etwas angespannt. Diejenigen, die schon Langdistanzen bewältigt haben, weil sie mussten, was auf sie zukommt. Und alle Rookies, weil sie eben genau das nicht wussten. So manch einer ließ sich durch die meist "gut" gemeinten Tipps noch etwas verunsichern. Der Trip zur Apotheke half dann aber nicht mehr: In Kärntens Landeshauptstadt waren die Salztabletten ausverkauft!

So wie aber ging es unseren vier Muskeltieren beim Bewerb  um das M mit dem Punkt? Punkt 7.00 Uhr gab der Kanonenknall den Start iüber die 3,8 km im Wörthersee. Wolfgang Ermeling hatte sich bei den schnelleren Schwimmern postiert. Unsere anderen Vertreter hielten sich vorsichtshalber zurück. Während Ermeling für seine Entscheidung mit einem "ruhigen und entspannten" Schwimmen belohnt wurde, hatten Bruno, Reinhard und Andreas doch deutlich im Pack zu kämpfen. Eng war es im Wörthersee, dabei ist doch eben dieser so groß! An der ersten Boje war das Chaos dann perfekt. An Schwimmen war für das Pack hier nicht zu denken. Die Szenerie hatte eher etwas vom kneipschen Wassertreten. Trotzdem erstaunlich, wie gut unsere Schwimmer die erste Disziplin abschließen konnten. Wolle blieb mit seiner Zeit von 1:00:07 h kalkuliert über seiner Bestzeit. Bruno (1:13:03 h) und Reinhard (1:15:07 h) schwammen für ihre Verhältnisse ganz hervorragend. Andreas ging angesichts des kleinen Trainingsrückstandes das Schwimmen locker an und ist mit der passablen 1:07:55 h absolut zufrieden.


Wolle ging naturgemäß als Erster der Verler Triathleten auf die 180 km Radstrecke und machte gleich richtig Dampf. Mit einem 25er Rettungsanker wollte er dem Rupertiberg den Zahn ziehen und eine Zeit von unter 5 Stunden anpeilen. Mit der 4:58:38 h ist da wohl eine Punktlandung gelungen. Allerdings gesteht der erfahrene Langdistanzler ein, dass er in der letzten Runde ganz schön zu knabbern hatte. Wer hatte das nicht...? Nachdem Reinhard und Bruno etwas verspätet aus dem Wasser kamen, musste die verlorene Zeit natürlich auf dem Rad aufgearbeitet werden. Also ging es mit gehörig Druck ans Werk und in der zweiten Radrunde haben die beiden Andreas Koptik eingeholt. Dieser ließ sich von Brunos Aufforderung :"Komm fahr mit!" nicht beeindrucken und fuhr sein Tempo weiter. Nicht unerwartet lieferte Reinhard als Mann der immer Vollgas gibt, dann auch den zweitbesten Radsplitt ab (5:13:00 h). Bruno war mit seiner 5:22:15 h etwas zurückhaltender, aber sehr zufriden, denn bei ihm lief alles nach Plan. Bis hier hin war das eigentlich ein mehr oder wenig erwarteter Verlauf.

Wolfang Ermeling wurde seiner Favoritenstellung gerecht und lief mit einer Marathonzeit von 3:44:14 h und einer Endzeit von 9:49:36 h als 148 ins Ziel. Doch die Marathonzeit überzeugte Wolle nicht und am Tage nach dem Wettkampf haderte er mit sich selbst. Er hätte schneller Laufen können; er habe nicht genug gebissen; 15 Minuten sein noch drin! Auch wenn er offen nicht darüber spricht: Natürlich möchte er mal wieder nach Hawaii. Obwohl er ggü. dem Vorjahr um über 20 Minuten schneller war, reicht diese Zeit in Klagenfurt aber halt leider nicht. Hätte wenn und aber zählt beim IRONMAN auch nicht. Es gilt was auf der Uhr steht. Mehr nicht!Bruno Ganzer hatte in Anbetracht der schlechten Marathonzeiten bei den letzten IRONMAN intensivst an seiner Laufleistung gearbeitet und im Frühjahr bereits reihenweise Bestzeiten vorgelegt. Davon ausgehend rannte Bruno den Halbmarathon in 1:40 h. In der zweiten Hälfte des Marathons gab es dann eine Geschwindigkeitsreduzierung geschenkt, d.h. Bruno musste dem hohen Tempo Tribut zollen und erreichte letztlich trotzdem noch eine tolle 3:37:13 h. Damit war er 7 Minuten schneller als Wolle. Am Ende notieren wir für Bruno eine 10:19:03 h und Platz 303. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn er das Tempo durchgelaufen wäre? Ein sub 10 Stunden Zeit wäre möglich gewesen. Diese wäre allerdings auch möglich, wenn: Na ja, die ähm.... die Schwimmzeit...

Reinhard Beckhoff ging aus Verler Sicht als Zweiter auf die Marathonstrecke und gab natürlich auch erst einmal richtig Gas. Das ging bis ca. km 15 auch ganz gut. Dann rebellierte Reinhards durchtrainierter Körper. Nein nicht die Muskeln! Ein Verdauungsorgan war es. Der Magen rebellierte und Reinhard musste sich mehrmals übergeben. Allerdings war dem Magen auch einiges angetan worden. Reinhard gestand am Day after the Race, dass er sich auf dem Rad gut verpflegt habe. Im Klartext heißt dass, er hatte alles getrunken und gegessen, was die Organisatoren den Athleten so angeboten haben. Der Mix aus Bananen, Gatorade, Cola, Wasser Energieriegel und und und , war dann wohl zuviel. Gerade das Gatoradezeug..... na ja. Bei Rucki ging erst einmal nichts mehr. Nach den körperlichen Qualen folgten die seelischen Qualen. Die nächsten 5 km gehend dauerten letztlich eine ganze Stunde. Doch Rucki hat den Mentalflüsterer besiegt und hat damit den wahren Spirit des IRONMAN aufgesogen. Das Ziel ist es, zur Finish-Line zu kommen - egal wie und (fast) egal wann. Es ging also weiter und nach 12:24:15 h erreichte Rucki als 1250.er das Ziel. Natürlich nicht das, was er sich vorgenommen hatte. Deshalb wird es wohl eine Revange geben!

Andreas Koptik kam als letzter der Verler Triathleten in die Wechselzone und hatte merkwürdiger Weise zum ersten Mal einen Wettkampf bei dem er beim Laufen andere Athelten überholen durfte. Gleichmäßig bis auf eine kleinere Krampfpause gelaufen. Dies bedeutete dann letztlich eine Marathonzeit von 4:23:15 h. Für den ausgewiesenen Nichtläufer eine tolle Zeit. Auf Platz 744 wird Andi in der Ergebnisliste mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 11:12:58 h geführt. Nach dem bitteren letzten Jahr ein gelungenenes Comeback:-)

Und das Ende der Geschichte? Nun unsere Betreuer und Unterstützer hatte einen tierisch langen Tag. Sie waren letztlich genauso fertig, wie unsere Athleten. Berk Cokkorkmaz war das zu anstrengend, deshalb hat er sich spontan für den IRONMAN Austria 2006 angemeldet!!! Eines ist sicher: Nach dem tollen Support können wir Berk nächstes Jahr nicht alleine dort hinlassen....

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