02.08.2011

Im Höhenrausch bei der Craft Bike Transalp 2011 Ein Erlebnisbericht von David Smyrek

In acht Tagen 670 Km Fahrrad zu fahren hört sich für viele Triathleten auf den ersten Blick nicht schwierig an: „Das sind ja nicht einmal 100 Km am Tag“, denken sich viele. Kombiniert man die 670 Km aber mit knapp 22.000 Höhenmetern, einem Mountainbike, einem Transalp Camp und mit extremen Temperaturunterschieden würden wahrscheinlich viele wieder Ihre Meinung ändern, und das zu Recht. Ich habe es an eigenem Leib Erfahren;) Die diesjährige Transalp führte von Mittenwald bis nach Riva am Gardasee. Mein Teamkollege Jan Siol und ich gingen als „Team Spadaka SHS“ an den Start. Ich konnte im Vorfeld der Tour einige Sponsoren finden, so waren wir in der glücklichen Lage uns ein eigenes Teamoutfit zu erstellen und einige Kosten abzudecken. Der Start geht aufjedenfall in die Geschichte der Transalp ein, bereits nach 9 Km auf der ersten Etappe am ersten Anstieg flog Jan sein Schaltauge um die Ohren, die Schaltung explodierte. Der Schaden war so enorm dass man ihn nicht vor Ort beheben konnte. Somit war bereits nach 9 Km die Teamwertung Geschichte, ich wurde als Solist in einer Sonderwertung gewertet in der ich am Ende den 49. von 75 Plätzen belegte.  Jan begleitete mich dann noch bis zur dritten Etappe, dann verließen Ihn die Kräfte und er gab auf. Eine zu respektierende Entscheidung! Erst recht nachdem verkorksten Start, einem Sturz, 2 platten bei der Abfahrt vom Pfitscher Joch und mit der Aussicht kein offizieller finisher mehr zu werden. Die nächsten Tage fuhr ich bei anderen Teams mit, 2 Tage begleitete ich das Team „Holter Jungs“ mit Matthias Oberteicher und Dirk Seppmeier. Besonders hart war das Transalp Camp, hört sich nett an ist es aber nicht! Ich übernachtete mit ca. 200 anderen Leuten in Turnhallen oder in Schulen, jeweils eine Nacht auch mal in einer Kaserne oder bei der Feuerwehr. Mann an Mann, Schnarchen hier, gewusel da und einfach immer, ja wirklich immer kaltes Wasser….Der Schlaf auf einer Isomatte war auch nicht gerade erholsam, aber man konnte von Tag zu Tag immer besser schlafen da man einfach immer mehr Körner in den Bergen gelassen hat. Das Wetter war die Tour über gut, wir hatten 5 Tage Sonnenschein, 2 Tage Schnee und Regen und einen Tag so einen Mix. Das schönste an der Tour waren einfach die Landschaften, ob Karwendel oder Dolomiten, einfach nur Herrlich! Die Atmosphäre beim Start und im Zielbereich war Grandios! Zudem lernte man Leute aus aller Welt kennen. Besonders amüsant waren die Starter aus Costa Rica, die haben noch nie Schnee gesehen und haben sich im Souvenirshop kurz vor dem Pfitscher Joch erst mal mit Schals und Mützen eingedeckt. Neidisch war ich auf die Profis im Feld. Die waren einfach immer viel schneller im Ziel, die mussten ihre Bikes und Ihre Trikots nicht wie wir selber waschen und die hatten alle schöne Hotelzimmer. Einen Trend glaube ich gibt es jedes Jahr bei der Transalp, Schlange stehen. Egal ob im Bikerstau, beim Frühstück, beim Bikewash, beim Duschen oder wieder bei der Pastaparty…..immer wieder anstehen;)All diese Erlebnisse und Bekanntschaften entschädigen für die Schmerzen, die Kälte und schier endlosen Anstiege. Ich bin froh dass ich das Ziel ohne Panne und ohne Sturz erreicht habe. Die Craft Bike Transalp war das größte und schönste Abenteuer meines Lebens!

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