06.09.2004

Der innere Soundtrack

Der innere Soundtrack

 

So, heute soll es ja mal um das klassische Konditionieren mittels musikalischer Signale gehen. Bei Eberspächer kann man lesen, dass der Athlet in Schwierigkeiten gerät, wenn das innere Selbstgespräch ins Negative umschlägt. Ich meine, die Hauptsache ist, das der INNERE SOUNDTRACK nicht abreißt!

 

Der innere Soundtrack, das ist die Musik zu dem Film, in dem man sich gerade vorstellt, die akustische Unterstützung des Jetzt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass das Jetzt durch den vorhandenen Soundtrack beeinflusst werden kann. Soweit klar? Im Grunde kennt wohl jeder den Effekt: z. B. läuft man mit bestimmter Musik im Walkman die Lieblingsrunde, die Musik verbindet sich mit dem Laufgefühl. Später, vielleicht am schwärzesten Punkt eines Rennens, kann man sich die Musik vorstellen, und alles fühlt sich so locker an wie zuhause auf der Lieblingsrunde. Das ist ja nun eigentlich keine große Erkenntnis. Was mich allerdings sehr erstaunt hat, war, wie einfach und unmittelbar der Effekt wirkt, und vor allem, wie nachhaltig.

 

Es war beim Hermannslauf 1996. Ich hatte diesen Winter das erste Mal viel getan und dabei aus Langeweile oft den Walkman mit meiner frisch erworbenen neuen Lieblings-CD von GARBAGE mitgenommen. Beim Lauf also, bekam ich so kurz hinter der Tönsberg - Steigung erste Unlustgefühle. Beine schwer, alles doof. Da kommt mir plötzlich aus heiterem Himmel „only happy when it rains“ in den Kopf. Und siehe, bei „...pour your misery down…” ist es, als würde ich von unsichtbarer Hand weitergeschoben, die Schritte leichter und im Sturm bergab nach Oerlinghausen hinein.

Seitdem stelle ich mir jede Saison eine neue CD zusammen, die mich durchs Jahr begleitet. Für dieses ganz spezielle Jahr habe ich mir viel Zeit gelassen, die offizielle Playlist zu bestimmen. Ich habe viel relativ neue CDs verwendet, aber auch auf bewährtes zurückgegriffen und einen Soundtrack speziell für mein Hawaii - Abenteuer gebastelt. So, und das ist er nun, in genau dieser Reihenfolge:

1. walk this way / DICK BRAVE & THE BACKBEATS
2. song 2 / BLUR
3. rollover dj / JET
4. blood on your hands / KILLING JOKE (und ewig wabert die Hitze über dem Asphalt)
5. one / JOHNNY CASH (soviel besser als U2Žs Original)
6. le chemin / KYO (echte Franzosen-Wave-Perlen, habe ich 2003 auf Korsika entdeckt)
7. the death & ressurection show / KILLING JOKE (burn, burn, burn brightly)
8. wicked game / HIM
9. only happy when it rains / GARBAGE (muss immer dabei sein, s. o.)
10. scratch the pitch / GUANO APES
11. youŽll never get to me / KILLING JOKE
12. je cours / KYO
13. solitary man / JOHNNY CASH
14. supervixen / GARBAGE
15. are you gonna be my girl / JET (schrammel, schrammel, DER Hit des Jahres)
16. derniere danse / KYO
17. you canŽt stop me / GUANO APES (da, ich kann den Zielsprecher schon hören..)

Mag sein, dass so mancher, der diese Musik hören müsste, vor Schreck vom Rad fiele, aber für mich ist das genau so perfekt und schon längst während meiner Korsika - Läufe (und auch danach hier zuhause) im Hinterkopf zementiert. Hoffentlich hilft es...

Soweit der heutige Exkurs, nächstes Mal erzähle ich vielleicht von einer echt gruseligen Radausfahrt...

 

 

Partner

 

 

TV Verl/Abteilung Triathlon | St.-Anna Str. 34a | 33415 Verl | Fon (05246) 3145 + 3123 | info spam@spam.de tri-sport-team.de | Impressum | Datenschutzerklärung