10.10.2004

Da steh ich nun ich armer Tor

...und bin trainiert wie nie zuvor.
Nun, das mag erst mal so richtig sein. Ich habe mehr Radkilometer weggedrückt als jemals vorher (wenn ich dazu meine Vorbereitung auf Zürich Ž02 betrachte sogar mehr als doppelt so viele...) bin im Sommer in einem Monat mehr geschwommen als in den zwei Jahren davor (lasst uns vom Laufen zunächst mal schweigen) und trotzdem ist mir das alles unheimlich. Kilometer hin oder her, am Ende handelt es sich immer noch um dieselbe Person wie früher, nämlich um mich.

Und die Person kenne ich als Faulpelz und skrupellosen Trainingsimprovisateur. Das kann doch jetzt nicht innerhalb eines Jahres anders geworden sein?
Najaaa, doch vielleicht könnte es. Immerhin geht es um eine sehr ernste Sache. Als diese Sache begann, war allen Beteiligten, ja, mir auch, klar, dass das für einen wie mich kein Spaß werden würde. So ein Schlampigtrainierer würde nicht schon wieder einmal einen Ironman mit Irgendwie-Training überstehen, wenn es sich um Hawaii handeln sollte!

Also wurden andere Saiten aufgezogen. Ich habe mir selbstmitleidslos Trainingskilometer verordnet, so viele wie... aber das hatten wir schon. Susanne hat im Urlaub auf Korsika mich jeden Tag zum Schwimmen gedrängelt, obwohl ich soo gejammert habe.

Überhaupt, Susanne, ohne sie hätte ich den Dreh wohl nicht hingekriegt. Sie ist mein Konsequenzersatz. Sie hat diese ungeheure Gabe, mich Sachen tun zu lassen, die ich lieber vermeiden würde. Manchmal wünschte ich, sie wäre mein Trainer... Gott sei Dank aber interessiert sie sich gar nicht dafür, sondern beobachtet mein Tun aus dem amüsiert-distanzierten Blickwinkel der Nicht-Triathleten. Das ist manchmal sehr heilsam. Der große Lothar Branzmeyer lässt in seinem Roman Nicht mit mir seine Hauptfigur Jimmy Quakenbusch sagen: Wir sind alle nur der Dreck unter Gottes Fingernagel, aber ich habe ein Körnchen Goldstaub dazwischen gefunden Na, was soll man da noch ergänzen...

Na und nun fliegen wir alle nach Hawaii, rennen wie kopflose Hühner hin und her, packen Taschen, räumen auf, machen sauber, suchen Dinge, packen die Taschen wieder aus, finden Dinge, packen andere Taschen,... AAARRGH, mein Fahrrad, ich muss hier Schrauben lösen, die zu lösen ich mich noch nie getraut habe, seit Ralf mir das Rädchen 1997 gebastelt hat. Und NEIN, ist das alles schwer. Wie sollen wir das nur zum Zug und zum Flugschalter bekommen. Hilfääähhh.

So, zum Ende noch mal etwas ganz anderes. Wie ja mittlerweile bekannt ist, kann Andreas nicht mitkommen und starten. Das tut mir sehr leid. Ein sonderbares Gefühl ruft auch der Umstand hervor, dass Bandscheibenprobleme im falschen Moment eigentlich MEINE Spezialität sind. Ich hatte das ganze Jahr damit gerechnet, dass MIR so etwas passiert und das ganze Vorhaben doch ein Traum bleibt. Nun sieht es ja anders aus, das irritiert mich ein wenig.

Andi, an dieser Stelle gute Besserung!! Mein Gott, dann holen wir uns eben bei Gelegenheit mal irgendwo die Quali...

Ich mache jetzt erst einmal ein bisschen Aktivurlaub an der See mit der ganzen Familie. In zwei Wochen berichte ich dann vielleicht mal wie es war. Wenn das jemanden interessiert...


Partner

 

 

TV Verl/Abteilung Triathlon | St.-Anna Str. 34a | 33415 Verl | Fon (05246) 3145 + 3123 | info spam@spam.de tri-sport-team.de | Impressum | Datenschutzerklärung